Wer guckt schon jeden Tag in seinen Bauchnabel? Ehrlich gesagt, ich auch nicht. Aber von Zeit zu Zeit fällt doch auf, dass er etwas Pflege gebraucht, besonders, wenn er stark nach innen gezogen ist. Überall auf der ganzen Welt gibt es diese Bauschnäbel mit Fuseln drin, die man umständlich wieder heraus pult. Dabei bräuchte man das gar nicht, wenn man den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft vertraut: Jeder Bauchnabel führt seit der Geburt ein völlig eigenständiges Leben. Er atmet und braucht Nahrung. Wenn man bauchfrei trägt, ist es mit Luft ganz gut, aber die Nahrung fehlt. Trägt man nur geschlossene Kleidung, ißt sich der Bauchnabel so richtig satt, hat aber Atemnot. So empfehlen die Wissenschaftler einen lockeren Sitz von Kleidung, bei der die Luftzufuhr gesichert ist. Ab und zu mal verschiedene Sachen anziehen hilft – wer isst schon gerne immer das Gleiche! Pssst, wenn Du jetzt mal ganz still bist, hörst Du es vielleicht. Dieses leicht ansaugende Geräusch, ein fffftt nach innen. Ja, hast Du es? Er isst und atmet gerade. Und ab jetzt die Fusel schön drin lassen, sonst ziehst Du ihm das Essen geradewegs aus dem Mund wieder heraus.
Rita Rose, geb. 1959, Gesundheitscoach und Kinderkrankenschwester, lebt im Münsterland
Die Autorin/Der Autor empfiehlt ihre/seine Geschichte für Kinder von 7-10.
Erstellt am Freitag, 08.06.2012
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