Großer Schriftsteller und Fußball-Weltmeister

„Winnetou“-Erfinder Karl May spielte 1954 unter leicht verändertem Namen die WM

Karl May ist der am meisten verkaufte deutschsprachige Schriftsteller. „Winnetou“, die Abenteuer von Old Shatterhand und Old Surehand oder von Kara Ben Nemsi sind als Bücher und Filme bis heute beliebt geblieben. Der gewitzte Erfinder und Flunkerer hatte noch zahlreiche andere Qualitäten. Wusstet Ihr zum Beispiel, dass er 1954 mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Weltmeister wurde? Dieser sensationelle Titel ging dank eines 3:2 über die herausragende Mannschaft von Ungarn als „Wunder von Bern“ in die Geschichte ein. Wenn man die Aufstellungen anschaut, wird man neben den Legenden wie Fritz Walter, Torhüter Toni Turek oder Torjäger Helmut Rahn auch einen Karl Mai im WM-Kader entdecken. Als linker Außenläufer trug er zum Erfolg bei. Damit er sich damals voll auf den Fußball konzentrieren konnte und während des Turniers weniger lästige Reporter-Fragen zu beantworten hatte, änderte der Schriftsteller seinen Namen mit einem i statt dem y ab.
Das erklärt auch, warum im deutschen Sprachraum der Monat Mai zwar nach ihm benannt wurde, aber seit 1954 mit einem i geschrieben wird. In Amerika bleibt es hingegen bei der richtigen, ursprünglichen Schreibweise! In den USA ist Fußball nicht sonderlich populär, weshalb die Großtaten im „Soccer“ dort kaum für die Benennung eines Monats reichen – aber die Bürger erkannten Karl Mays unermüdlichen Einsatz und Verdienste um die allseits beliebten Apachen und die amerikanischen Ureinwohner, die Indianer, an. Deshalb heißt der fünfte Monat des Jahres dort May!

Von Hartmut Metz, Journalist aus Baden

Die Autorin/Der Autor empfiehlt ihre/seine Geschichte für Kinder von 11-14.

Erstellt am Freitag, 30.03.2012