Jeder kennt das Wort Fair und jeder weiß, was es bedeutet. Fair ist heute ein ganz normales deutsches Wort. Dabei wissen wir natürlich, dass es ursprünglich aus England stammt.
Aber das ist nicht die ganze Wahrheit! Die wahren Wurzeln des englischen Wortes Fair liegen nämlich doch im Deutschen.
Als die Engländer ihr weltumspannendes Imperium mithilfe einer riesigen Flotte aufbauten, konnten sie die vielen Schiffe nicht alle selbst bemannen. Deshalb heuerten sie tausende deutschsprachige Hilfsmatrosen an – leider zu sehr schlechten Arbeitsbedingungen und bei miserabler Bezahlung.
Kein Wunder, dass diese deutschen Gastarbeiter immer schlecht gelaunt waren und bald für ihre kräftigen Flüche bekannt wurden: „Verdammt!“, „verflucht!“, „verrückt“, um nur einige zu nennen – was sich für die Engländer aber anhörte wie „fairdammed“ oder auch „fairfloucht“!
Die deutschen Kraftausdrücke gefielen den Engländern sehr gut und so verwendeten sie diese selber.
Nun sind aber Engländer im Allgemeinen wohlerzogene und freundliche Menschen.
Also erfanden sie einen klugen Weg, wie sie mit diesen eigentlich hässlichen Flüchen etwas Freundliches und Wohlerzogenes sagen konnten.
Sie ließen ganz einfach die schlechten Teile des Fluchs weg! So entfernten sie das „Dammed“ aus „Fairdammed“ und das „floucht“ auch „Fairfloucht“ und alle anderen schlechten Worte auch – was übrig blieb, war immer Fair, also der gute Kern des bösen Fluchs.
Das ist der eigentliche Ursprung des Begriffs Fair.
Wenn wir heute den Engländern gern zugestehen, dass sie fair erfunden haben, so ist es trotzdem nur fair, wenn wir die deutschen Wurzeln nicht ganz vergessen. Oder?
Martin Seele ist Kreativchef von Ogily Action Deutschland.
Illustration: Tobias von Aesch, Art-Director bei Ogilvy Action
Die Autorin/Der Autor empfiehlt ihre/seine Geschichte für Kinder von 11-14.
Erstellt am Freitag, 23.09.2011